Beschreibung:
„Die tiefe, untrennbare Verbindung zwischen Sprache und der Gedankenträchtigkeit lässt sich nicht wegdiskutieren, dafür wird jedem Sprechenden umgehend die Verpflichtung auferlegt, sich ein sanftes Fingerspitzengefühl zu einem ernsten Anliegen zu machen. Sprache ist zu kostbar und als Instrument des Zusammenlebens zu bedeutsam, als dass man sie einem verantwortungslosen Umgang überlassen könnte.“
(Helmuth A. Niederle)
Der PEN-Club widmet sich den Poeten, den Essayisten und den Novellisten, und tatsächlich verbindet diese eine innere Einstellung „in naiver Schaffensfreude dem Drängen ihrer Phantasie zu überlassen.“ (Freud, 1912) Diese Fähigkeit ermöglicht ihnen nicht nur, der Weisheit der Sprache zu lauschen, sondern sie auch aktiv zu nützen und damit individuelle Gefühle unserer Umgebung leichter zugängig und verständlich zu machen. Was andere wegschieben, verleugnen oder verdrängen müssen, können sie ohne zu Verrätern zu werden aufzeigen und für manche sichtbar und verdaulich machen. Es ist eine Arbeit im Interesse der Wahrheit, und deshalb nannte Freud die Dichter auch Bundesgenossen der Psychoanalytiker. Ein größeres Feingefühl für die Sprache samt manchen leiseren Zwischentönen kann auch uns neue Wege und Verbindungen aufzeigen.
(Sylvia Zwettler-Otte)